Was sind Zähneknirschen und Kieferpressen?

Ursachen und Symptome


Zähneknirschen und Kieferpressen sind nicht nur unangenehm und störend, sondern können auch langfristige Schäden an Zähnen und Kiefer verursachen. Viele Menschen leiden unter diesen Problemen, ohne sich ihrer Ursachen und möglichen Behandlungsmöglichkeiten bewusst zu sein. Zähneknirschen ist eine Form des Bruxismus, die vor allem nachts auftritt. Bei diesem unbewussten Vorgang reiben die Betroffenen im Schlaf die Zähne aneinander oder bewegen sie wiederholt und in verschiedene Richtungen gegeneinander. Das Zähneknirschen bei Nacht kann in der Intensität und Häufigkeit von Tag zu Tag schwanken und nimmt am Wochenende sowie in den Ferien häufig ab. Tendenziell tritt das Knirschen mit den Zähnen bei jungen Erwachsenen bis hin zu Menschen mittleren Alters auf. Wegen der auffälligen Geräusche kommt Zähneknirschen tagsüber kaum vor, im Gegensatz zum lautlosen Kieferpressen, das sowohl nachts als auch tagsüber auftreten kann.


Mehr über die Unterschiede zwischen Kieferpressen und Zähneknirschen erfährst du im Abschnitt über  Bruxismus.


Wie merke ich, ob ich nachts mit den Zähnen knirsche?


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem nächtlichen Zähneknirschen auf die Spur zu kommen. Da sind zunächst die bereits erwähnten Geräusche. Reibt man die Zähne aneinander, entsteht ein mahlendes Geräusch. Bewegt man sie wieder holt und in verschiedene Richtungen gegeneinander, klingt das wie Zähneklappern. Die Knirschgeräusche sind meist sehr deutlich für Personen in der unmittelbaren Nähe in episodischer Abfolge als Knirschen, Reiben oder Klappern der Zähne wahrnehmbar. Neben der Diagnose durch den Zahnarzt geben die Partner der Betroffenen häufig erste Hinweise auf das Zähneknirschen.
Zähneknirschen kann auch an seinen Folgen erkannt werden. Im Schlaf ist das Schmerzempfinden stark herabgesetzt, so dass beim nächtlichen Knirschen enorme Kräfte auftreten können. Durch die zusätzliche Beanspruchung der Zähne können diverse Abnutzungsmuster entstehen, die in Abhängigkeit von der Kieferanatomie, von Person zu Person unterschiedlich sind. So entstehen auf Dauer feine Risse in den Zähnen, kleine Ecken brechen ab oder die Mahlzähne verlieren durch das Aneinanderreiben Zahnsubstanz. Solche Folgen des Zähneknirschens kann der Zahnarzt erkennen.




Symptome und Folgen des Zähneknirschens


Wer im Schlaf mit den Zähnen reibt oder presst, setzt Zähne, Zahnfleisch, Kiefergelenke und Kaumuskulatur einer hohen Belastung aus. Zähneknirschen kann daher alle Teile des Kauapparates schädigen. Zahnschmerzen können ebenso die Folge sein wie empfindliche Zähne, die bei heißen oder kalten Getränken schmerzen. Bei manchen Knirschern geht das Zahnfleisch zurück oder es kommt zu Zahnfleischentzündungen (Parodontose). Schmerzen können in der Kaumuskulatur, im Kiefer und in den Kiefergelenken oder als Kopf- und Nackenschmerzen auftreten. Wer nachts stark mit den Zähnen knirscht, kann sich nachts nicht richtig erholen.




CMD als mögliche Folge vom Knirschen in der Nacht


Nächtliches Zähneknirschen kann durch die Überbelastung zu einer Fehlfunktion des Kiefers führen. Eine solche Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) kann den Bewegungsapparat bis ins Becken hinein beeinträchtigen und viele weitere Symptome verursachen. Eine CMD kann nicht nur, aber auch durch nächtliches Zähneknirschen ausgelöst werden. Die Zähne können ungleichmäßig aufeinandertreffen, wodurch die Kiefergelenke Nacht für Nacht ungleichmäßig und mit hohem Druck belastet werden. Auf Dauer kann es zu Blockaden und Bewegungseinschränkungen der Kiefergelenke kommen.


Mehr Informationen dazu findest du unter  Craniomandibuläre Dysfunktion.


Wie kommt es zum Knirschen oder Pressen mit den Zähnen?


Zu den Ursachen nächtlichen Zähneknirschens gehören Störungen des zentralen Nervensystems, Stress, Angst und soziale Konflikte. Der wahrgenommene Stress führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen, die in der Nacht abgearbeitet werden. Weitere Risikofaktoren können Schlafstörungen und schlafbezogene Atmungsstörungen, Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch sowie chronische Schmerzen, Fehlhaltungen der Wirbelsäule und Kieferfehlfunktionen sein.




Was kann man gegen nächtliches Zähneknirschen tun?


Hilfsmittel für die Nacht sind zum Beispiel Aufbiss-Schienen, die vom Zahnarzt angefertigt werden und die Zahnsubstanz vor Abrieb schützen. Im Idealfall dämpfen sie auch den Druck und helfen, den Unterkiefer in einer angenehmen Position zu halten. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Schienentypen. Wichtig ist, dass eine Schiene alle Zähne gleichmäßig bedeckt, da es sonst zu einer Verformung des Gebisses kommen kann. Ein erfolgreicher Therapieansatz ist das Biofeedback. Unser RelaxBogen zum Beispiel übt einen leichten Druck auf die großen Kaumuskeln aus. Wer die Zähne aufeinander presst oder knirscht, spannt diese Muskeln an. Durch den RelaxBogen gibt es ein direktes Feedback: Der Knirscher merkt die Anspannung und kann sich bewusst wieder entspannen. Das funktioniert besonders gut tagsüber, der RelaxBogen kann aber auch nachts getragen werden. Der Einsatz des RelaxBogen in der Nacht ist für den Erfolg aber nicht erforderlich, die regelmäßige Anwendung am Tag ist entscheidend.


Weitere Informationen zum Produkt RelaxBogen erhältst du in unserem  Shop.

Was man am Tag gegen Knirschen in der Nacht tun kann


Da Stress, chronische Schmerzen und verspannte Kaumuskeln zu den Ursachen von Schlafbruxismus gehören, kann man tagsüber gegen diese Probleme vorgehen. Bewusste Entspannung vor dem Schlafengehen hilft ebenso wie Stressabbau durch Sport oder Meditation. Die Kaumuskeln können durch Physiotherapie, Kieferübungen oder den RelaxBogen entspannt werden. Der Verzicht auf Alkohol, Zucker oder Bildschirmzeit vor dem Schlaf können ebenso helfen.